nach Johannes Hartl
In Europa sagen die meisten Menschen, dass sie das Evangelium (den christlichen Glauben kennen). Die Frage ist nur, was haben sie darüber gehört und was glauben sie, ist der Kern des christlichen Glaubens?
Im Mittelalter im 15 Jh. war es unmöglich, nicht an Gott zu glauben.
Das erste Jahrtausend des Christentums war geprägt von heiligen Festen, Wallfahren, Klöstern, Mönchen und Mystischem.
Im Hochmittelalter hat sich dann langsam ein Wandel vollzogen, dass gesagt wurde, alle Menschen sollen sich tugendhaft und christlich verhalten (was an sich ja auch nicht verkehrt ist).
Im Zeitalter der Aufklärung (17./18.Jh) wird der Anspruch, dass sich der Mensch „gut“ verhalten soll, sehr verstärkt und die Menschen kamen zu der Annahme: „Das geht doch aber ohne Gott auch.“
→ Das ist die hauptsächliche Annahme der meisten Menschen heutzutage, was es heißt, ein Christ zu sein. Ich bin ein guter Mensch. Oder : Ich versuche, ein guter Mensch zu sein.
Fortführend kann argumentiert werden, dass es Menschen gibt, die viel bessere Menschen sind als solche, die an Gott glauben; die sind viel toleranter, umweltbewusster, hilfsbereiter....d.h.es ist also gar nicht abhängig davon, ob jemand an Gott glaubt oder nicht.
→ Doch dieses „Ich bin ein guter Mensch“ ist nicht das Evangelium!! Es ist eine Fälschung, es ist Religion, in der der Mensch durch Anstrengungen versucht, sich seine Erlösung selbst zu verdienen (Atheisten mögen das nicht so benennen, da ist es dann vielleicht der Versuch, das eigene Gewissen zu beruhigen oder gut da zu stehen...)
Im 1. Jahrhundert gab es diese eine Botschaft, die innerhalb weniger Jahrzehnte die Welt ereilt hat; die das römische Reich von innen durchbohrt hat ohne politische Macht und ohne Waffengewalt.
„Als sie das hörten, fragten sie: Was müssen wir tun, um gerettet zu werden?“Apg. 16,30
„Ich bin ein guter Mensch“
Dieser Satz lässt sich auf zweierlei Weise verteidigen:
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„Ich bin ok, du bist ok und wenn es einen Himmel gibt, sehen wir uns am Ende dort wieder“;
„Alle Menschen sind gut. Es gibt nur gute Menschen. Der eine wird so selig, der andere wird so selig und jeder soll mal so machen wie er will“→ Relativismus -
„Es gibt gut und es gibt böse. Ich bin keiner von den Bösen, denn ich habe noch nie jemanden umgebracht, ich bin kein Terrorist, ich habe niemanden vergewaltigt, ich verpeste die Umwelt nicht, ich versuche, gesund zu leben...“
Dasselbe gibt es auch mit frommem Anstrich: „Ich lese Bibel, ich bete viel, ich bringe mich in der Gemeinde ein“ etc. → Moralismus
→ Daran ist per se auch nichts auszusetzen, ABER: Wenn ich mich darüber definiere, was ich Gutes TUE, hat das immer einen Beigeschmack:Denn wenn ich zu den Guten gehöre, wer gehört dann zu den Bösen? Das sind dann die... Terroristen, die Umweltsünder, die Ungebildeten oder auch die Ungläubigen. Die Liste kann beliebig fortgesetzt werden.
Das heißt, ich baue eine Mauer des Gutseins, die von außen wunderschön aussieht, die sich aber auf der Rückseite speist von solchen Dingen wie
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Stolz
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Überheblichkeit
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Hochmut
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Verachtung
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Selbstgerechtigkeit
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Nicht-kritikfähig sein (gipfelt bis zum Narzissmus)
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Besserwisserei
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Engen Regeln
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Kontrolle
Dies funktioniert mit und ohne Religion.
Es gibt viele höchst-moralische Menschen, die ihr Selbstwertgefühl/-bewusstsein bauen auf diesem Gutmensch-Sein und (unbewusst) leben von der Verachtung anderer.
Es gibt so viele (wirklich gute!) Dinge, die ein Mensch tun kann und vielleicht auch tut.
Und vielleicht tut er sie aus einer Herzenshaltung des Stolzes heraus.
Was das Problem an Stolz ist?
👉🏻 Das erfährst Du im 2.Teil von "Die Schönheit des Evangeliums"
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Ich freue mich auf Dich!